Völkerschlacht

Die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig unterstützt seit vielen Jahren das Gedenken an die Völkerschlacht. Die Stiftung ist Partner zahlreicher Projektträger im Leipziger Umland und unterstützte mit zahlreichen Förderungen Aktivitäten im ehemaligen Landkreis Leipziger Land im Gedenkjahr 2013.

Zum 200. Mal jährte sich im Oktober 2013 die Völkerschlacht bei Leipzig. Das Ereignis vom 16. bis 19. Oktober 1813 war die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege im Kampf der alliierten Österreicher, Preußen, Russen und Schweden gegen die Truppen Napoleon Bonapartes – und eine der wichtigsten Weichenstellungen für die Zukunft Europas, die die Region Leipzig ins Zentrum der Weltgeschichte rückte. Vier Tage lang waren bis zu 600.000 Soldaten an der Schlacht um die Vorherrschaft in Europa beteiligt. 100.000 getötete und verwundete Menschen zeigen die Härte der damaligen Kämpfe. Nach der Niederlage bei Leipzig musste sich der französische Kaiser nach Westen über den Rhein zurückziehen, der Weg war frei für die Neuordnung der europäischen Machtverhältnisse auf dem Wiener Kongress.

Zahlreiche Gemeinden, Vereine und Institutionen aus dem Südraum Leipzigs arbeiteten zum Teil mehrere Jahre intensiv und mit sehr viel Engagement daran, den 200. Jahrestag der Völkerschlacht angemessen zu würdigen: Mehrere Ausstellungen, beispielsweise im Sanitäts- und Lazarettmuseum Seifertshain oder dem Markkleeberger Torhaus verwiesen auf die historische Dimension des Ereignisses. Entscheidende Schauplätze wurden aufwändig restauriert. Tausende Menschen beteiligten sich an einer historischen Nachstellung der Schlacht (Reenactment) oder einzelnen Facetten wie den Patrouillenritten zwischen den Truppenteilen und ihren Quartieren.

Ein Gedenktreffen in Leipzig und Rötha, 1813 das Hauptquartier der gegen Napoleon verbündeten Heere, war einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten im Oktober 2013: Nachkommen der 1813 maßgeblich in die Geschehnisse involvierten Fürstenhäuser folgten der Einladung der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig und des Fördervereins Rötha – Gestern. Heute. Morgen. e. V., um am historischen Ort gemeinsam der Gefallenen der Völkerschlacht zu gedenken. Das Treffen hielt die Erinnerung an das Jahr 1813 – jedoch ebenso an das Jahr 1913, den Vorabend des 1. Weltkrieges – wach. Es gemahnte uns an die Zerbrechlichkeit des Friedens in Europa gerade auch in der heutigen Zeit europäischer Finanz-, Wirtschafts- und Identitätskrisen. Für das Gedenktreffen an die Völkerschlacht in Leipzig und Rötha übernahm die Stiftung selbst gemeinsam mit dem Förderverein Rötha – Gestern. Heute. Morgen. e. V. die Gastgeberrolle.

In einem gemeinsamen Kommuniqué, das im Verlauf der Gedenkveranstaltungen im „Mediencampus Villa Ida“ unterzeichnet wurde, betonten die Repräsentanten der Fürstenhäuser: „Wir haben in Leipzig erlebt, wie die Kämpfe unserer Vorväter Erfüllung finden, indem die Feindschaft erlischt. Wir wünschten, dass Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft, in Wirtschaft und Medien ihr Handeln, den Bürgern und Gästen Leipzigs folgend, darauf ausrichteten, das gemeinsame Haus Europa in seinem Umfeld zu befrieden und in seinen Fundamenten zu stärken“.

In eben jenem historischem Bewusstsein und im Geiste des gemeinsamen Hauses Europa, halten Bürgerinnen und Bürger in Vereinen und Verbänden die Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig lebendig. Im Ansinnen, ihre verdienten Vertreterinnen und Vertreter zu ehren, stiftet die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig seit 2015 den Kommandant-Prendel-Orden. Ausgezeichnet mit dem Kommandant-Prendel-Orden können nur Männer und Frauen werden, die sich in nationalen und internationalen Vereinen und Verbänden seit vielen Jahren kontinuierlich ehrenamtlich in der Region Leipzig engagieren, um die Erinnerung an die Ereignisse der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813 wachzuhalten.