Erich Loest, unbestreitbar einer der herausragendsten deutschen Autoren der Gegenwart und Chronist der Wendezeit, überließ der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig 2007 seinen umfangreichen literarischen Vorlass. Dieser umfasst unter anderem Loests Briefverkehr mit Wolf Biermann, Günter Grass, Marcel Reich-Ranicki u.v.a.m., Notizen und Manuskripte zum Beispiel von Werken wie "Völkerschlachtdenkmal" oder "Durch die Erde ein Riss" und auch Aktenmaterial der DDR-Staatssicherheit.
Mit diesem Fundus richtete die Stiftung das "Erich-Loest-Archiv" ein. Das Archiv, das im Stiftungssitz der "Villa Ida" beheimatet ist, besteht aus mehr als 100 Aktenordnern mit Loests Manuskripten, Korrespondenz, Rezensionen, Fotos und zahlreichen persönlichen Erinnerungsstücken und kann zu Forschungszwecken kostenlos benutzt werden.
Auf die Frage, warum er seinen Vorlass der Stiftung vermachte, antwortete Erich Loest: "Die Sachen sollen in Leipzig bleiben! Mein Vorlass hätte natürlich auch gut nach Berlin gepasst, aber ich bin Leipziger Schriftsteller. Wenn sich später jemand um mich als Schriftsteller kümmern wird, dann hier."
Das Erich-Loest-Archiv auf der Datenbank des europäischen Projekts Courage finden Sie hier. Courage ist ein internationaler Forschungsverbund, der sich mit kultureller Opposition in Ost- und Südosteuropa während der Zeit des Staatssozialismus beschäftigt.