Das ehemalige Schloss der Freiherren von Friesen in Rötha war zur Zeit der Völkerschlacht 1813 nicht nur Hauptquartier und Ort der Entscheidungen der alliierten Monarchen, Zar Alexander I. von Russland, Kaiser Franz I. von Österreich und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, es beherbergte neben einer der umfangreichsten Porträt-Gemäldesammlungen auch eine der bedeutendsten, über Jahrhunderte entstandenen Bibliotheken Sachsens. Der Ruf der Schlossbibliothek Rötha war so weitreichend, dass er bis nach Berlin gelangte. Jedenfalls machte Friedrich der Große auf dem Eilmarsch mit seiner Armee von Schlesien nach Rossbach – wo er bekanntlich die Reichsarmee schlug – Ende Oktober 1757 in Rötha Halt, wo er auch übernachtete. Er begehrte unbedingt die Schlossbibliothek zu sehen und ist dann lange in einem Buch lesend im Schloßpark spazieren gegangen. Die Hausherrin, die ihren abwesenden Gemahl vertrat, Christine Jakobine von Friesen geb. Gräfin Werthern, hat diese Begebenheit und ihre Konversation mit dem König von Preußen in einem ausführlichen Bericht der Nachwelt erhalten.
Das nun hier gezeigte, digitale 3D-Modell des Schlosses Rötha in seiner Form von 1669 soll eine Vorstellung von diesem für Rötha einst so bedeutsamen Gebäude geben, dass 1969 durch die widerrechtliche Sprengung durch die DDR-Behörden verloren ging (mehr dazu bietet ein Bericht des Fördervereins Rötha - Gestern. Heute. Morgen e. V. zu einer vom Verein konzipierten Ausstellung).
Im Rahmen der Kooperation mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) wurden die handschriftlichen Kataloge der Schlossbibliothek digitalisiert. Darüber hinaus wurde eine digitale Sammlung zur Freiherrlich von Friesen’schen Schlossbibliothek zu Rötha in dem Online-Katalog der SLUB eingerichtet, der fortlaufend erweitert wird.
Zur digitalen Sammlung der Schlossbibliothek: https://digital.slub-dresden.de/kollektionen/198