Ende des 18. Jahrhunderts veränderten neue Gestaltungsformen die Schlossgärten in Deutschland. Nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks entstanden naturnahe Anlagen mit kleinen, chinesisch anmutenden Pavillons oder Tempelruinen nach antiken Vorbildern. Gerade der Bau von Ruinen entsprach dabei der Sentimentalität, die diese romantisch geprägte Epoche ausmachte.
Auch die damaligen Besitzer des Schlosses Eythra entschlossen sich 1790, ihren Schlosspark im neuen Stil umzugestalten. Zentraler Bestandteil der neuen Anlage wurde das Trianon. Dieses steinerne Schwergewicht, geschaffen nach Art einer römischen Tempelruine, bildete den Blickfang des Parks.
1986 ereilten Eythra und das Trianon das Schicksal so vieler Orte der Region - beide mussten dem Tagebau weichen. Schloss und Ort wurden abgerissen, das Trianon jedoch demontiert und eingelagert. Die Einzelteile schlummerten unbemerkt auf einem Lagerplatz in Leipzig, bis man sie 1996 wiederentdeckte.
Anfang der 1990er Jahre war der Zwenkauer Tagebau eingestellt worden, sodass das Trianon in diesem Jahr an alter Stelle wiederaufgebaut werden kann - auch dank einer Stiftungsförderung von 25.000 Euro.