Sonderausstellung: „1813 eine Bilanz. Leipzigs Süden im Jahr der Völkerschlacht“

Stadtverwaltung Borna, Fachdienst Kultur und Veranstaltung / Museum

Jahr der Förderung: 2013, Fördersumme: 7.500,00 €

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts galt die Völkerschlacht bei Leipzig als die größte Feldschlacht der Geschichte. „Bei Leipzig“ meint aber eben auch die zahlreichen Orte des Leipziger Südraums, welche die Vor- und Nachwehen der Schlacht erleben mussten. Eben diesem Südraum widmet sich die Ausstellung „1813 eine Bilanz. Leipzigs Süden im Jahr der Völkerschlacht“. In der Zeit vom 30. April bis zum 10. November 2013 erfahren die Besucher des Bornaer Museums, was sich vor 200 Jahren in der und um die Stadt zugetragen hat. Dabei werden auch die Geschehnisse in Orten wie Rötha, Pegau, Beucha, Seifertshain und Frohburg unter die Lupe genommen. Die Ausstellung beleuchtet die verschiedensten Ereignisse, Wirren und Auswirkungen im Südraum Leipzigs zwischen der Schlacht bei Großgörschen am 2. Mai 1813 und der Völkerschlacht. Eine Frage schwebt dabei ganz besonders im Raum: Was bleibt letztlich 200 Jahre nach diesen Ereignissen? Unter anderem anhand eines digitalen Stadtmodells der Bornaer Innenstadt um 1813, welches die Leipziger Firma architools 3D erstellte, sollen dem Besucher die Aufenthalte der Monarchen und die Situation der Stadt veranschaulicht werden. Eine Vielzahl von Originalobjekten aus der Völkerschlachtzeit ermöglicht dem Museumsgast den direkten Blick in die Geschichte. Zu sehen sind unter anderem Waffen wie Pistolen und Gewehre aus der damaligen Epoche. Doch können die Besucher zum Beispiel auch erfahren, wo der Begriff „Zapfenstreich“ herkommt – dieser stammt noch aus der Zeit der Landsknechte – und wie er sich zu einem musikalischen Zeremoniell entwickeln konnte. Beeindruckende Wandbilder im Comicstil des Leipziger Künstlers André Martini bringen markant moderne Motive in die Ausstellung. Martinis großformatige Bilder stellen Geschehnisse rund um die Gefechte alles andere als heroisch dar – so zum Beispiel die Rast russischer und französischer Soldaten, aber auch die blutige Szene aus einem Feldlazarett. So sollen Ereignisse, bei denen unter anderem das Kleinbeuchaer Tatarengrab, der Truppendurchzug in Lobstädt oder die Ermordung eines Schönaer Bürgers durch einen sächsischen Infanteristen beschrieben werden, erlebbar werden. Martini hat zudem eine Landkarte mit allen Konflikten der ersten anderthalb Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts geschaffen, die die Dimensionen der Napoleonischen Kriege verdeutlicht. Die Ausstellung wird von einem abwechslungsreichen museumspädagogischen Angebot begleitet. So steht zusätzlich zur Ausstellung für Jung und Alt ein „Spiel- und Aktionszimmer“ mit Spielen aus der Zeit um 1800 zur Verfügung, die gern auch getestet werden können. Dieses außergewöhnliche Ausstellungskonzept wird von der Stiftung mit 7.500 Euro gefördert.

Förderempfänger
Stadtverwaltung Borna, Fachdienst Kultur und Veranstaltung / Museum

Postanschrift
Stadtverwaltung Borna, Fachdienst Kultur und Veranstaltung / Museum
Sachsenallee 47
04552 Borna