Kultur- und Umweltstiftung unterstützte Projekte in und um das Museum Schloss Frohburg mit insgesamt rund 8.100 Euro.
Leipzig/Frohburg, der 12. November 2024. Das Museum im Schloss Frohburg ist dank der Unterstützung durch die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig (KUS) in Höhe von rund 8.100 Euro um zwei Attraktionen reicher. In diesem Jahr wurde die Restaurierung dreier weiterer historischer Gemälde im Bildersaal des Schlosses in Angriff genommen, wofür die Stiftung 3.599 Euro Fördermittel bereitstellte. Bereits im vergangenen Jahr wurde mit der Erstellung einer begehbaren Europakarte mit allen Reisestationen Ernst Blümners, des früheren Gutsherrn von Schloss Frohburg, begonnen, wofür die KUS 4.500 Euro beisteuerte. Beide Projekte konnten nun abgeschlossen werden.
"Ernst Blümner führte nicht das zurückgezogene Leben eines reichen Grundbesitzers, sondern reiste durch ganz Europa, um sein Wissen zu erweitern. Mit der begehbaren Karte können die Besucher die Stationen Blümners nun sehr plastisch nachvollziehen.", sagt Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung. "Blümners Wissensdurst und Kunstsinnigkeit verdanken wir außerdem eine der bedeutendsten Raumfolgen des Hochklassizismus in Sachsen, inklusive des Bildersaals. Dieser ist mit den nun fertig restaurierten Gemälden um drei weitere Kleinode reicher.", so Seeger weiter.
Schloss Frohburg ist Teil eines ehemaligen Rittergutes. Die größte kunst- und kulturhistorische Bedeutung erlangte es zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch eine vom sächsischen Legationsrat und damaligen Besitzer des Rittergutes Ernst Blümner veranlasste umfassende Umgestaltung im Stil des Hochklassizismus. Blümners Leben führte ihn nach dem Jura-Studium in Leipzig und Göttingen auf eine mehrjährige Bildungsreise. Er besuchte unter anderem Paris, London, Marseille, Florenz, Venedig und Rom. Auf der nun fertig gestellten Europakarte werden die in den Tagebuchaufzeichnungen Blümners nachvollziehbaren wichtigen Stationen seiner großen Bildungsreise von 1801 bis 1804 markiert. So erweitert sich das Bild der Schlossbesucher vom bedeutendsten Abschnitt der Geschichte des Frohburger Rittergutes sowie des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts mit seinen einschneidenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen.
Ernst Blümner betätigte sich aber auch als Sammler bedeutender zeitgenössischer Maler wie Anton Graff oder Carl Ludwig Kaaz. Die blümnerschen Nachfahren trugen Sorge für den Erhalt dieser Sammlung - insbesondere Dr. Friedrich Ludwig Albrecht Krug von Nidda und von Falkenstein (1860-1934) stach hier hervor. Durch Enteignung verlor das Frohburger Schloss 1945 die wertvolle Sammlung. Brigitta Krug von Nidda und von Falkenstein wurde nach Kriegsende des Schlosses verwiesen. Sie zog nach Leipzig. Nur wenige Habseligkeiten konnte sie retten und mitnehmen, darunter verschiedene historische Gemälde. Nachdem bereit 2022 mittels einer Förderung der Kultur- und Umweltstiftung in Höhe von 3.300 Euro drei Familienporträts restauriert wurden, kehren nun drei weitere Gemälde - die Porträts von Elisabeth Krug von Nidda und von Falkenstein und Minister Ferdinand von Gruner in Coburg sowie einer Schrifttafel zu den Rittergutsbesitzern - frisch aufpoliert an ihren angestammten Platz zurück.
Bereits in den Vorjahren hatte die Kultur- und Umweltstiftung mehrere Projekte der Stadtverwaltung im Schloss Frohburg und seinem Umfeld - und hier insbesondere die Dauerausstellung zu Ernst Blümner - mit insgesamt rund 35.000 Euro unterstützt.