Kultur- und Umweltstiftung unterstützt Sanierung der Kirchschule Wickershain mit 12.000 Euro
Geithain-Wickershain, der 6. Dezember 2009. Am 5. Dezember 2009 wurde mit einem Festakt in der St. Marienkirche Geithain-Wickershain der Abschluss der umfangreichen Instandsetzungs- und Umbauarbeiten an der Wickershainer Kirchschule gefeiert. Diese hatten am 1. Dezember des vorigen Jahres begonnen. Nach der Sanierung der St. Marienkirche 2007 ist nunmehr ein weiteres Schmuckstück für Geithain entstanden.
Das Wickershainer Kirchensemble
Das Ensemble um die St. Marienkirche, bestehend aus der Kirche selbst, einigen Nebengebäuden und dem Friedhof, besitzt einen historisch fundierten Einzugsbereich für Geithain und mehrere umliegende Dörfer. Es sind ausnahmslos Kulturdenkmale, deren Erhaltung und Pflege zur Weiterentwicklung des ländlichen Raumes beitragen.
Die vom Geithainer Ortsteil Wickershain genutzte Pfarrkirche St. Marien ist eine der schönsten Dorfkirchen Sachsens. Erstmalig erwähnt wurde sie im Jahre 1186. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts hatte sich die Kirche durch ein angeblich wundertätiges Marienbild einen ungewöhnlichen Ruf erworben. In der Folgezeit war dieses Marienbild Anlass für zahlreiche Wallfahrten, die immer an einem 2. Juli, dem Fest der Heimsuchung Mariä, stattfanden. Ende der Achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts befand sich die Kirche in einem baulich schlechten Zustand. Nach einer Notsicherung konnte die St. Marienkirche auch aufgrund des Engagements des Fördervereins St. Marienkirche bis 2007 saniert werden.
Das Kirchschulgebäude selbst ist ein städtebaulich prägnantes Gebäude des Kirchhofs. Es wurde bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts als Schule genutzt. In den darauffolgenden Jahrzehnten standen die meisten Räumlichkeiten leer, lediglich ein großer weltlicher Festsaal wurde regelmäßig genutzt. Ebenso wie die Kirche, so war auch die Kirchschule in einem ausgesprochen schlechten Zustand, der von fortschreitendem Verfall gekennzeichnet war. Laut einem Expertengutachten war die Bausubstanz "moralisch verschlissen und die Medien völlig veraltet." Umfangreiche Sanierungsarbeiten waren also zwingend erforderlich. Als erster Schritt wurde dabei von März bis Juni 2008 eine Notsicherungsmaßnahme durchgeführt, bei der unter anderem das Dach neu gedeckt wurde. Ende desselben Jahres wurde dann mit der eigentlichen Instandsetzungsarbeit begonnen.
12.000 Euro für denkmalgerechte Sanierung
Die Kultur- und Umweltstiftung unterstützte die Sanierungsmaßnahmen an der Kirchschule mit 12.000 Euro. Die Bauarbeiten wurden in drei Abschnitten durchgeführt. Zunächst wurde die Außenfassade des Gebäudes saniert. Dabei wurden neue Fenster eingebaut, ältere Bleiglasfenster aufgearbeitet, die Porphyrgewände denkmalgerecht instandgesetzt, der Putz erneuert und ein Fassadenanstrich aufgetragen. Anschließend wurde das Erdgeschoss mit der weltlichen Feierhalle modernisiert. Neben einer Fußboden- und Putzerneuerung wurden umfangreiche Modernisierungen im Bereich der Elektrik, der Heizung und der Sanitärausstattung durchgeführt und neue Türen eingebaut. Abschließend wurde das Obergeschoss, welches nach der Sanierung als Mietwohnung genutzt wird, denselben Modernisierungsmaßnahmen unterzogen wie zuvor das Erdgeschoss. Sämtliche Arbeiten konnten bis Ende November 2009 abgeschlossen werden.