Die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land unterstützt die Bewahrung der Allee des Ortes, der dem Tagebau weichen musste
Leipzig/Eythra, der 22. Juni 2015. Eine Allee aus historischen, teilweise rund 275 Jahre alten Linden im ehemaligen Schlosspark Eythra am Zwenkauer See kann mithilfe von 10.000 Euro der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig erhalten, gepflegt und um weitere Bäume erweitert werden. Die stattliche Lindenallee ist gemeinsam mit der dank einer Förderung in Höhe von 25.000 Euro in 2002 sanierten künstlichen Tempelruine "Trianon" das einzige noch existierende Relikt des ehemaligen Dorfes Eythra, das in den 1980er Jahren dem Braunkohleabbau weichen musste.
"Dieses Gartendenkmal und kulturhistorische Kleinod gilt es nicht nur zu bewahren, sondern zu revitalisieren", erklärt Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung: "Wir unterstützen das anspruchsvolle Projekt des Zwenkauer Heimatvereins, weil Park und Allee seit jeher beliebte Ausflugsziele waren." Mit dem im Mai freigegebenen Zwenkauer See in unmittelbarer Nachbarschaft entstehe hier ein neues Erholungsgebiet. "Der Erhalt und die Pflege der Bäume entspricht dem zentralen Stiftungsanliegen, schützenswerte Naturdenkmale zu bewahren", so Seeger.
Die Lindenallee von Eythra war ursprünglich 650 Meter lang und 29 Meter breit. Sie bestand aus vier Reihen zu jeweils 100 Bäumen und folgte der Sichtachse des ehemaligen Rittergutes. Heute existieren von dem einst wichtigsten Element der um 1750 abgeschlossenen barocken Parkgestaltung weniger als 100 originale alte Linden aus der Zeit der Begründung der Anlage. Mehr als 200 Meter wurden in den 1980er Jahren für den herannahenden Tagebau devastiert. Der Zwenkauer Heimatverein beräumte im Frühjahr dieses Jahres diese Fläche und pflanzte sechs neue Linden am historischen Standort, denen im Herbst noch weitere folgen sollen – auch als Lückenfüller in der bestehenden Allee. "Bei der Holzung des 'Wildwuchses' im Altbestand konnten wir Stockaustriebe der originalen Linden sichern und erhalten", resümiert Claudia Keller-Barthel, Vorstandsmitglied des Zwenkauer Heimat- und Musemsvereins e. V.: "Unser Vorhaben kommt sehr gut an in der Öffentlichkeit. Unsere Vision ist es, die Allee bis in Ufernähe wieder herzustellen und einen allmählichen Übergang zum See zu schaffen."
Kontakt:
Heimat- und Museumsverein Zwenkau und Umgebung e. V.
Claudia Keller-Barthel
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