Leipzig, der 4. Dezember 2015. Mit insgesamt über 80.000 Euro unterstützt die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig im Jahr 2016 zahlreiche Vereine, Kirchengemeinden und Kommunen bei der Umsetzung ihrer Projekte. "Der Stiftungsrat hat sich bei seiner Sitzung im November vor allem für Projekte entschieden, die das kulturelle Leben in der Region bereichern und die regionale Geschichtsforschung und historische Erinnerung stärken", so Gabriele Greiner, Vorstandsvorsitzende der Sparkassenstiftung.
"Das niedrige Zinsniveau wirkt sich auch auf die Ertragslage der Stiftung aus. Da geht es der Stiftung nicht anders, als dem privaten Sparer. Um die Wirkung der Stiftungsförderungen zu erhöhen, achten wir bei den Förderanträgen, neben der regionalen Ausgewogenheit, besonders auf die Generierung von Drittmitteln. Meist fehlt es an der Bereitstellung des für eine öffentliche Förderung notwendigen Eigenbeitrages. Diesen Eigenbetrag aufzubringen, will die Stiftung durch ihre Förderung unterstützen, wobei die eigene finanzielle Beteiligung des Antragstellers Einfluss auf die Förderentscheidung der Stiftung hat. Letzteres gilt insbesondere für die Projekte, bei denen keine Aussicht auf öffentliche Förderung besteht, die die Stiftung aber dennoch als besonders förderungswürdig ansieht", erläutert Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Kultur- und Umweltstiftung und Direktor Stiftungen der Sparkasse Leipzig über die Hebelwirkung der eingesetzten Stiftungsgelder.
Weitere Unterstützung bei der Schlosspark-Sanierung in Rötha
Eine solche Hebelwirkung erhofft sich die Stiftung beispielsweise für die Fortführung der Arbeiten im Schlosspark Rötha. Für die Entschlammung des Schlossteiches stellt die Stiftung dem "Förderverein Rötha - Gestern. Heute. Morgen." e. V. 10.000 Euro zur Verfügung. Die Kultur- und Umweltstiftung setzt damit ihre Unterstützung der Schlossparksanierung fort. "Wir wissen, dass es für den Förderverein großer Anstrengungen bedarf, die Gesamtfinanzierung des Projektes 'Schlossteich-Entschlammung' zustande zu bringen. Wir sind aber zuversichtlich, dass der Förderverein sein Ziel Schritt für Schritt erreicht und der Schlosspark Rötha zum 350. Jahrestag seiner Entstehung in 2020 ein noch attraktiverer Anziehungspunkt in und für Rötha sein wird, als er es heute schon ist", hebt Seeger die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Förderverein und Stiftung in den vergangenen Jahren hervor.
Ein Bariton-Saxophon für den Musikverein Neukieritzsch-Regis e. V.
Im musikalisch-künstlerischen Bereich fördert die Stiftung in den kommenden Monaten den Musikverein Neukieritzsch-Regis e. V., die Stadt Pegau, den Heimatverein des Bornaer Landes e. V. sowie die Theatergruppe "Neue Wasser" e. V. in Borna. Der Neukieritzscher Musikverein erhält eine Unterstützung von 6.800 Euro für die Anschaffung eines Bariton-Saxophons: Damit soll auch auf die zunehmende Beliebtheit des Saxophons beim musikalischen Nachwuchs reagiert werden. Die Stadt Pegau wird die zugesagten Mittel über ca. 2.200 Euro für das Projekt "Kunst gegen Graffiti" einsetzen, bei dem Schalterkästen und Trafohäuschen auf öffentlichem Grund eine ansprechende künstlerische Gestaltung mit stadthistorischen Motiven erhalten. Wie in den Vorjahren nutzt der Heimatverein des Bornaer Landes die Fördergelder von 2.500 Euro für die Ausgestaltung des Schillerfestes. Dieses steht 2016 bei seiner zehnten Auflage unter dem Motto "Schiller - vom Flüchtling zum Nationaldichter". Die Theatergruppe "Neue Wasser" in Borna plant im Jahr 2016 die Aufführung des Stückes "Luthers Traum vom Teufel" in Borna, Deutzen und Pegau - sie kann mit einer Förderung von 4.000 Euro für die Probenarbeit rechnen.
Fördermittel für Fahrradkirche, Poppe-Orgel und Patronatsloge
Fördersummen zwischen 4.000 und 10.000 Euro werden dem Evangelisch-Lutherischen Kirchspiel Groitzsch, der Martin-Luther-Kirchgemeinde Markkleeberg-West sowie dem Förderverein Kirche Großpötzschau e. V. zuteil: Im Kirchspiel Groitzsch soll die Kirche in Gatzen saniert und dabei insbesondere das Wappen an der Patronatsloge restauriert werden. In Markkleeberg wird das Sanierungsvorhaben an der Fahrradkirche Zöbigker fortgesetzt. Bereits 2012 hatte die Stiftung dieses Projekt mit 5.000 Euro unterstützt. Der Großpötzschauer Förderverein beantragte eine Aufstockung einer bereits gewährten Förderung für die Wiederherstellung der historischen Poppe-Orgel in der Auenkirche. Nach Beginn der Restaurierung war hier Schädlingsbefall in zuvor unerwartetem Ausmaß festgestellt worden, sodass hier ein erhöhter Aufwand entsteht. Mit den zugesagten Stiftungsgeldern können zusätzliche Fördermittel abgerufen werden.
Bewahren, Gedenken, Erinnern
Wie in den vergangenen Jahren regelmäßig stellt die Stiftung darüber hinaus Gelder für die Bewahrung historisch wertvoller oder lokal bedeutender Bauten zur Verfügung. 2016 erhält der Förderverein Rittergut Benndorf e. V. für die Ersatzneupflanzung von vier Rotbuchen am Brunnenensemble im Benndorfer Schlosspark - zum 800. Geburtstag des Frohburger Ortsteils 2016 soll dieses Kleinod ein schmucker Festplatz werden, wobei die Stiftung mit rund 3.000 Euro hilft. Bereits seit 2011 hat die Stiftung Projekte des Fördervereins rund um den Schlosspark mit insgesamt rund 19.900 Euro gefördert. In Gnandstein fließen 3.500 Euro an den Heimat- und Gesellschaftsverein Gnandstein e. V. für die Sanierung eines Denkmals für die Gefallenen des Ersten und einen neuen Gedenkstein für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt Frohburg erhält eine Förderung von 6.000 Euro für die Restaurierung von zeitgenössischem Inventar aus dem Originalbestand des Frohburger Schlosses - hier sollen für die Gestaltung der Dauerausstellung zu Ernst Blümner eine dreischübige Kommode sowie ein klassizistischer Tisch wieder in einen ansehnlichen Zustand versetzt werden. Ebenfalls im Bereich von Heimatkunde und Heimatgeschichte ist ein letztes Projekt angesiedelt: Heimatforscher und Ortschronisten im Leipziger Land wollen sich im kommenden Jahr zu einem Fachtag versammeln, deren Durchführung mit circa 2.200 Euro gefördert wird. "Die Vielfalt der auch in diesem Jahr eingereichten Förderanträge belegt, wie lebendig das Leipziger Land sich entwickelt und wie aktiv die Menschen hier sind. Wir freuen uns, dass wir mit unseren Förderungen einen Teil dazu beitragen können", erklärt Stiftungsvorstand Gabriele Greiner.