Wie der Apfelwein nach Rötha kam

Die Kultur- und Umweltstiftung fördert Historien-Spektakel zur Geschichte des Ortes – Aufführung am 8. August

Leipzig/Rötha, der 3. August 2015. Wie unterhaltsam die Historie des eigenen Ortes sein kann, wird das von der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig mit 5.000 Euro geförderte zweite Open-Air-Theaterspektakel in Rötha am Samstag, 8. August 2015 unter Beweis stellen. In diesem Jahr erzählen die Laiendarsteller der Interessengemeinschaft "Röthaer Stadtraben" die Geschichte des Röthaer Apfelweines, des sächsischen Obstanbaus sowie der Friesenschen Gartendirektion. Bereichert wird das Stück um Episoden aus der Röthaer Geschichte um 1882/1883 in Rötha. "Rötha war in vielen Epochen bedeutsam für die Region und verfügt deshalb über einen reichen Fundus an bekannten Persönlichkeiten wie etwa der Familie von Friesen und historisch wegweisenden Ereignissen wie dem Monarchentreffen 1813 im Röthaer Schloss. Dies wird in den Aufführungen der 'Stadtraben' anschaulich dargestellt", so Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung.

Für die zweite Auflage des 2013 initiierten Theaterprojekts wurde das Leben von Heinrich Freiherr von Friesen ausgewählt, der nach dem Tod seines Onkels 1871 Schloss und Rittergut in Rötha übernommen hatte. Seine Aufgabe war es, die Region wirtschaftlich prosperieren zu lassen und ihm kam die Idee, dies durch Obstanbau zu verwirklichen. Denn bei seiner Teilnahme an Feldzügen in Frankreich hatte er festgestellt, dass Deutschland jährlich Obst im Wert von mehr als 20 Millionen Mark aus dem Nachbarland importieren ließ. So nahm die Geschichte Röthas als Gartenstadt ihren Lauf. Anfang der 1880er Jahre wuchsen hier rund 22.600 Obstbäume. Die Ernte war so reich, dass der Leipziger Markt allein sie nicht abnehmen konnte. Also wurde eine Kelterei gegründet.

Für das Projekt suchten die Verantwortlichen in zahlreichen alten Büchern und Zeitschriften nach Informationen, sie fanden historische Obstführer und recherchierten in Stadt- und Kirchenarchiven. "Die Episoden aus dem Stadtgeschehen jener Zeit zeigen die Bürger Röthas als lebensfrohes, findiges und fleißiges Völkchen", beschreibt Gabriele Richter, Vorsitzende der IG "Röthaer Stadtraben". "Ich bemerke immer wieder, wie erstaunt Jugendliche sind, wenn sie erfahren, was alles hier in Rötha passiert ist." Die Interessengemeinschaft setzt sich mit gemeinnützigen Aktivitäten und kulturellen Veranstaltungen dafür ein, Rötha und die Region des Neuseenlandes attraktiver zu gestalten und bringt sich in deren Entwicklung ein. An dem aktuellen Theaterprojekt beteiligen sich rund 40 Laiendarsteller aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten, hinzukommen zahlreiche Helfer hinter den Kulissen. Gabriele Richter: "Das Theaterprojekt soll das Bewusstsein der Menschen, die im Heute und Hier leben, stärken und sie befähigen für diese Region da zu sein. Wer sich engagiert, der bleibt." Nicht zuletzt auch deshalb sucht die Interessengemeinschaft bereits jetzt schon Freiwillige für das nächste Theaterstück.

Die Geschichte des Röthaer Apfelweines - Open-Air-Theaterspektakel:
8. August 2015, Einlass 15 Uhr, Beginn 16 Uhr, Schlossparkwiese Rötha
Karten: Reisebüro "Gute Laune Reisen", August-Bebel-Str. 5, Rötha, Tel. 034206/776965
Kontakt: IG "Röthaer Stadtraben" n. e. V., Gabriele Richter, Tel. 034206/68737


Förderprojekte:
5.000,00 € - IG "Röthaer Stadtraben" e. V.