Geschichte konservieren

In Rötha wurde ein Gemälde vor dem weiteren Verfall bewahrt

Leipzig/Rötha, der 22.03.2019. Dank einer Förderung über 1.700 Euro der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig konnte im Heimatmuseum Rötha ein zerstörtes Gemälde einer "Familienszene" vor dem endgültigen Verfall bewahrt werden. Aufgrund des großen Zerstörungsgrades - es wurde mutwillig ein Stück aus der Leinwand herausgeschnitten - kam zwar eine vollständige Rekonstruktion nicht in Frage. Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden konnte das Gemälde nun jedoch in seinem jetzigen Zustand erhalten und konserviert werden. „Dieses Bild lässt den Betrachter staunen", findet Gabriele Greiner, Vorstand der Sparkassenstiftung, und ergänzt: "Davon können sich die Besucher des Heimatmuseums zukünftig selbst überzeugen und so einen Einblick in die Geschichte des Röthaer Schlosses erhalten."

Das fast lebensgroße, originalgerahmte Gemälde zeigt eine Familienszene und stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es wurde im Jahr 1999 schwer beschädigt auf dem Boden des Röthaer Rathauses gefunden und zunächst in das Heimatmuseum Rötha gebracht. Über den Künstler sowie die abgebildeten Personen ist nichts bekannt und auch die Herkunft blieb lange unklar. Erst nach Aufrufen in der Leipziger Volkszeitung und dem Amtsblatt konnte festgestellt werden, dass das Gemälde wohl aus dem 1969 zerstörten Schloss Rötha stammte: Einige Bürger konnten sich noch daran erinnern, es dort gesehen zu haben. 2016 wurde von einer Museumsbesucherin der Kontakt zur Hochschule für Bildende Künste in Dresden hergestellt. Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule sollte der aktuelle Zustand erhalten und das Bild konserviert werden. "Die Arbeiten an dem Bild waren jedoch weitaus aufwendiger, als wir alle vermutet hätten", erklärt Bettina Wallasch vom Stadt- und Heimatverein Rötha e. V. "So konnte keine komplette Restauration erfolgen, jedoch wurde das Gemälde durch die Konservierung stabilisiert." Schäden durch falsche Lagerung, das herausgeschnittene Stück Leinwand sowie ein Wasserschaden machten es der zuständigen Diplomandin Malin Sundermann von der Hochschule für Bildende Künste besonders schwer.

Die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig und den Stadt- und Heimatverein Rötha e.V. verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. In der Vergangenheit wurde beispielsweise mehrfach im Rahmen der jährlichen Gedenkfeiern an die Völkerschlacht bei Leipzig der traditionelle Patrouillenritt gefördert, an denen der Stadt- und Heimatverein Rötha beteiligt. Bettina Wallasch wurde 2016 auch mit der Kommandant-Prendel-Medaille geehrt, die der von der Stiftung initiierte Kommandant-Prendel-Orden für Verdienste um das Völkerschlachtgedenken vergibt.

Kontakt:

Bettina Wallasch

Stadt- und Heimatverein Rötha e. V.

heimatverein.roetha@freenet.de

Tel. 034206/54507


Förderprojekte:
1.700,00 € - Stadt- und Heimatverein Rötha e. V.