Informationstafeln an Eythraer Erinnerungsort angebracht.
Leipzig/Zwenkau, der 1. Dezember 2022. Der Heimat- und Museumsverein Zwenkau e. V. konnte dank einer Unterstützung durch die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig in Höhe von 2.500 Euro die Beschilderung am Trianon Eythra erneuern. "Das Trianon von Eythra ist das letzte Überbleibsel eines verschwundenen Ortes. Damit die Geschichte dieses Ortes nicht ebenfalls aus dem Gedächtnis verschwindet, war die Erneuerung der Hinweisschilder so wichtig", sagt Wolfgang Klinger, Vorstandsvorsitzender der Kultur- und Umweltstiftung.
Ende des 18. Jahrhunderts veränderten neue Gestaltungsformen die Schlossgärten in Deutschland. Gerade der Bau von Ruinen entsprach dabei der Sentimentalität und der Zugewandtheit zur Antike, die diese Epoche ausmachte. Der damalige Besitzer des Schlosses Eythra, Jacob Friedemann von Werthern, entschloss sich 1790, den Schlosspark im neuen Stil umzugestalten. Zentraler Bestandteil der Anlage wurde das Trianon. Dieses steinerne Schwergewicht, geschaffen nach Art einer römischen Tempelruine, bildete den Blickfang des Parks.
1986 ereilte Eythra und das Trianon das Schicksal so vieler Orte der Region - beide mussten dem Tagebau weichen. Schloss und Ort wurden abgerissen, das Trianon demontiert und eingelagert. Die Einzelteile schlummerten unbemerkt auf einem Lagerplatz in Leipzig, bis man sie 1996 wiederentdeckte. Inzwischen war der Zwenkauer Tagebau eingestellt worden, sodass das Trianon 2002 an alter Stelle wiederaufgebaut werden konnte. Die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land förderte diese Wiedererrichtung seinerzeit mit 25.000 Euro. Die damals angebrachten Hinweisschilder sind zwar regelmäßig gereinigt worden, doch waren Texte und Bilder zu stark verblichen, sodass nun eine Kompletterneuerung erfolgte.
2015 folgte die Erneuerung einer alten Lindenallee des ehemaligen Schlossparks. Um 1750 gepflanzt, waren die ältesten Bäume etwa 267 Jahre alt geworden. Nach historischem Vorbild wurden diese revitalisiert und die Allee selbst verlängert, was die Sichtachse vom Südufer des Zwenkauer Sees zum Trianon wiederherstellte. Für diese Arbeiten stellte die Sparkassenstiftung weitere 10.000 Euro Fördermittel zur Verfügung.