Ehrung für Engagement um Völkerschlacht-Gedenken

Dessauer Marko Boudier neues Mitglied im Kommandant-Prendel-Orden.

Leipzig/Liebertwolkwitz, der 13. Oktober 2023. Im Rahmen der Veranstaltungen zum 210. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig würdigte der von der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land ins Leben gerufene Kommandant-Prendel-Orden am Sonntag, 15. Oktober in Liebertwolkwitz jahrzehntelanges Engagement für die Erinnerung an die Schlacht durch die Vergabe des Kommandant-Prendel-Kreuzes und der Kommandant-Prendel-Medaille.

Der in Dessau-Roßlau lebende Marko Boudier wurde in einer Festveranstaltung in der Museumsscheune zu Liebertwolkwitz feierlich in die Reihen des Ordenskapitels aufgenommen und mit dem Kommandant-Prendel-Kreuz ausgezeichnet. Neben dem Kommandant-Prendel-Kreuz verlieh der Orden erneut drei mit je 500 Euro dotierte Kommandant-Prendel-Medaillen an Steffen Hübner aus Leuna, Jörg Nogohsek aus Apolda und Thoralf Titze aus Doberschütz.

"Eine Schlacht: Sie hat nichts Romantisches an sich", erklärte Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung und Kanzler des Kommandant-Prendel-Ordens: "Weil wir das wissen, haben wir uns nicht unter dem Namen eines großen Heerführers zusammengeschlossen. Unser Orden trägt den Namen Victor Anton Franz von Prendels, eines Mannes, der für Ehrgefühl, Anstand und Menschlichkeit steht." Seeger erinnerte daran, wie Victor Anton Franz von Prendel als Leipziger Stadtkommandant nach der Völkerschlacht mit Fürsorge und Humanität gewirkt hatte. Im Orden würdige man Menschen, "die das Andenken an die Geschehnisse der Völkerschlacht bei Leipzig über alle Grenzen und Nationen hinweg in freundschaftlicher Verbundenheit bewahren."

Die Gründung des Kommandant-Prendel-Ordens wurde 2014 auf Anregung Ingo Landleiters durch die Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig initiiert. Im Oktober 2018 hatte der sächsische St. Heinrichs Orden durch seinen Ordensherrn Alexander Prinz von Sachsen die Schirmherrschaft über den Kommandant-Prendel-Orden übernommen.

Zu den Ausgezeichneten

Kommandant-Prendel-Kreuz 2023

Marko Boudier (Jahrgang 1967), ist als Einzelunternehmer in Dessau-Roßlau tätig. Der gebürtige Saarländer ist seit 2008 im Bereich des Reenactments und der Erinnerungskultur aktiv und Begann seine ehrenamtliche Laufbahn als einfacher Musketier. Ab 2010 war er als Oberst im historischen Regiment Anhalt-Dessau um 1750 tätig, 2012 organisierte er das historische Feldlager und die Gefechte anlässlich der Feierlichkeiten "825 Jahre Coswig (Anhalt)". Ebenfalls 2012 nahm er erstmals an der Gedenkfeier zur Völkerschlacht bei Leipzig in Liebertwolkwitz teil, seit 2014 gehört er dem Planungs- und Organisationsstab für die jährlichen Aktivitäten in Liebertwolkwitz an, seit 2016 koordiniert er die Zusammenarbeit mit dem Verband Jahrfeier Völkerschlacht b. Leipzig 1813 e. V. Gemeinsam mit Thomas Schade organisiert er seit 2016 die Quartiermeisterei und die Planung des historischen Gefechts in Liebertwolkwitz.

Kommandant-Prendel-Medaillen 2023

Steffen Hübner (Jahrgang 1968) aus Leuna, gelernter Fahrzeugschlosser und Fachprüfer, kam 1988 erstmals mit den Gedenkveranstaltungen an die Völkerschlacht bei Leipzig in Berührung, seit 1989 ist er regelmäßiger Teilnehmer an Reenactments auf historischen Schlachtfeldern in ganz Europa. Zunächst im Verein Tschernigow-Regiment tätig, wechselte er 1996 in den Verein Kayserlich Russisch-Deutsche Legion e. V., dessen Vorstandsvorsitz er 2009 übernahm und bis heute innehat.

Jörg Nogohsek (Jahrgang 1959) aus Apolda ist seit Mai 1989 Mitglied im "Jena 1806" e. V. Im Bereich der Erinnerungskultur an die napoleonische Zeit hat er sich insbesondere der Erforschung der historischen Feldmedizin / Chirurgie verschrieben. Seine Ergebnisse zu Operationsmethoden im frühen 19. Jahrhundert präsentiert er zum einen in Vorträgen, Ausstellungen sowie Presse- und Fernsehbeiträgen und zum anderen in der historischen Darstellung als Sergeant und Chefchirurg der Französischen Armee.

Thoralf Titze (Jahrgang 1985) aus Doberschütz ist seit 1992 im Verein Königlich sächsische Infanterie - Leichtes Bataillon von "Le Coq" aktiv. In Reenactments übernimmt er heute die historische Funktion des stellvertretenden Kommandeurs des Leichten Bataillons. Daneben recherchiert er zu Tagesbefehlen und zum Exerzierreglement der sächsischen Armee zwischen 1745 und 1815, übernimmt denkmalpflegerische Aufgaben auf den historischen Schlachtfeldern Jena 1806 und Leipzig 1813 und ist mit Vorträgen in der historisch-politischen Bildung, insbesondere auch für die Bundeswehr, sowie in der Nachwuchsgewinnung für die Erinnerungskultur tätig.

Zur Wahl der Ordensträger

Auf Vorschlag des Ordenskanzlers und seiner drei Stellvertreter wählt das Ordenskapitel mit einer Zweidrittelmehrheit die Ordensträger. Das Ordenskreuz wird jährlich an höchstens eine in- und eine ausländische Person verliehen und ist undotiert. Mit der Verleihung des Kreuzes ist zugleich die Aufnahme in das Ordenskapitel, das höchste Gremium des Ordens, verbunden. Die Medaille wird an höchstens drei Ordensträger pro Jahr verliehen und ist mit 500 Euro dotiert.

Weitere Informationen finden Sie in der Satzung des Kommandant-Prendel-Ordens unter

http://www.kultur-und-umweltstiftung.de/voelkerschlacht/kommandant-prendel-orden/satzung


Kommandant-Prendel-Kreuz:
2023 - Ordensträger
Kommandant-Prendel-Medaille:
2023 - Ordensträger
2023 - Ordensträger
2023 - Ordensträger